Vellmarer Volleyballer Krössin und Weinrich
werden mit Ü40-Männern Vizeweltmeister
13.10.2022, 08:25 Uhr


Freude über Silber: die Vellmarer Clemens Weinrich (links) und Marcus Krössin. © Privat

Die Vellmarer Volleyballer Marcus Krössin und Clemens Weinrich waren
mit den deutschen Ü40-Männern bei der Volleyball-EM auf Mallorca –
und wurden Vizeweltmeister.

Vellmar/Palma – Zum ersten Mal dabei und gleich eine Medaille: Am
vergangenen Samstag holten Marcus Krössin und Clemens Weinrich vom
SSC Vellmar bei der Volleyball-WM der Ü40-Männer auf Mallorca Silber .
Im Finale verloren sie knapp gegen Estland.

„Klar waren wir nach dem Abpfiff enttäuscht“, erzählt Krössin. „Aber ein
paar Stunden später überwogen dann die Freude und der Stolz darauf,
was wir erreicht haben.“ Auch, weil die Mannschaft von Bundestrainer

Andreas Klimm nicht damit gerechnet hatte, überhaupt so weit zu
kommen. „Das Halbfinale wäre super, haben wir uns vorab gesagt“, fasst
Krössin die Erwartungen des Teams zusammen. „Wir wollten von Anfang
an um die oberen Plätze mitkämpfen, aber dass es so gut läuft, haben wir
nicht erwartet. Am Ende im Finale zu stehen, war ein großartiges Gefühl.“

Getragen von der Unterstützung der mitgereisten Frauenteams lieferten
sich Krössin, Weinrich und Co. dort ein spannendes Duell mit den Esten,
die sie schon einmal in der Vorrunde geschlagen hatten. „Auch dieses
Mal war es eine enge Partie“, berichtet der 49-jährige Krössin. „Es war
ein Spiel auf Augenhöhe und große Werbung für den Volleyball. In der
Vorrunde haben wir es noch knapp für uns entschieden, aber Estland hat
sich im Turnierverlauf gesteigert. Und in einem Finale gelten dann andere
Gesetze.“

Apropos Vorrunde: Neben Estland bezwang das deutsche Team dort
unter anderem Titelverteidiger Panama, der das Turnier schließlich als
Drittplatzierter beendete. Dabei wurde die Partie einen Tag später als
geplant angepfiffen. Der Grund: Die Mannschaft aus Panama hatte beim
Flug rund sieben Stunden Verspätung und landete erst, als sich das Team
um Krössin bereits aufwärmte.


Ü40-Volleyballer auf Mallorca: (von links) Frank Pawla, Tanja Hart, Clemens Weinrich, Henning Machtens,
Marcus Krössin, Dominik Wichmann, Kati Königer. © Marcus Krössin/NH

Allgemein war die WM für den Mittelblocker ein „Erlebnis, das lange in
Erinnerung bleiben wird“. „Das ganze Turnier war super
durchorganisiert“, sagt Krössin. Sein Team habe durch gemeinsame
Trainingseinheiten und Ausflüge außerhalb der Wettkämpfe schnell
zusammengefunden. „Man saß mit mehrfachen Olympiateilnehmern bei
einem Bier zusammen oder hat mit ihnen eine Katamaran-Tour gemacht“,
schwärmt er. „Die gesamte Zeit war phänomenal.“

Bei seiner Rückkehr wurde Krössin gebührend von Freunden und Familie
empfangen, die das Finale über einen Livestream verfolgt hatten. „Der
Garten war geschmückt und es gab Konfettikanonen“, erinnert sich der
Ü40-Vizeweltmeister. „Alle waren da und haben sich mit mir gefreut.“

Jubeln konnten auch die deutschen Frauen-Nationalmannschaften, die
parallel zu den Männern ihre eigenen WM-Wettbewerbe austrugen. Das
Ü40-Team setzte sich im Finale gegen Peru durch, die Ü50-Frauen
zogen gegen Litauen nach und sicherten sich so ebenfalls den Titel.
„Leider konnten wir bei den Spielen nicht richtig zuschauen und die
Frauen anfeuern, wie es sonst üblich war, weil unser Finale zeitgleich
stattgefunden hat“, erzählt Krössin. „Normalerweise hatten unsere
Mannschaften immer den größten Fanblock. Dadurch war eine
Riesenstimmung in der Halle.“ Die WM war für die deutschen
Volleyballteams also in jeder Hinsicht ein Erfolg. (Von Lucca Günther)